Happy 90. Yoko & Fujiko !
Rezension von Robert Fischer – Münchner Stadtmuseum, am 26.06.2023
Happy 90. Yoko & Fujiko !
Bei Masako Ohta beginnen die Töne zu fliegen: hoch hinauf in die Wolken und tief in die Erde zurück. Wer ihr beim Spielen zusieht, kommt auf seltsame Gedanken: Will da jemand den Klang wie mit einer Tuschefeder aus schwerem Fels heraus meißeln? Ein scheinbar unmögliches Unterfangen, doch was man hört, gibt ihr recht: kristalliner Klang, unbeirrbar schön, dem Schönen verpflichtet. Was da geschieht, ist ein gar nicht so kleines Wunder: Die Welt, so scheint es, hält für einen Moment den Atem an. Nur gelegentlich klingen Klänge von draußen in den Innenhof des Stadtmuseums, Vögel zwitschern mit dem Flügel um die Wette, Blätter rascheln im Wind. Ein Unwetter zieht auf, doch vor der beharrlichen Urgewalt von Masako Ohtas Spiel, das sich im letzten Stück (von Yoko Ono) selbst durch sanft gewundene Bänder nicht aufhalten, gar beirren lässt, ergibt sich sogar die Natur: bleibt ruhig, erhaben, wird eins: mit der Musik. - Robert Fischer auf FB -